Krise und Kämpfe

Blog der RSO

Monatsarchive: Juni 2011

Zeit der Revolten

Es ist die Zeit der Jugendrevolten. Große Teile der Welt befinden sich im Umbruch. Zuerst Tunesien und Ägypten. Es brodelt aber auch in Europa. Zurzeit gibt es eine starke Jugendbewegung in Spanien, Griechenland und Portugal. Ein Kommentar der RSO Jugend Wien.

Spanien befindet sich im Moment in einer tiefen Krise. Das Land hat eine Jugendarbeitslosenrate von über 40 Prozent. Seit Wochen gehen zehntausende auf die Straße und protestieren dagegen, aber die Politik lässt die Proteste niederschlagen, anstatt sich der Jugend anzunehmen. Die Regierung kümmert sich anscheinend lieber um ihre Finanzgeschäfte als um die Zukunft ihres Landes. In Griechenland gehen seit Monaten Jugendliche auf die Straße und streiken und demonstrieren gegen den wahnsinnigen Sparkurs der Regierung. Widerstand gibt es auch in Portugal, der sich gegen die Chancenlosigkeit der Jugend richtet. Es geht um sichere Jobs.

Man sagt, die Probleme, die dort herrschen gibt es bei uns nicht. Das ist falsch, denn in Österreich gibt es derzeit fast 10 Prozent Jugendarbeitslosigkeit. Im Vergleich zum Jahr 2000 hat sich die Rate verdoppelt. Das bedeutet ca. 58.600 Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren suchen Arbeit. Woran liegt das? Böse Zungen behaupten, dass unsere Generation zu faul ist um zu Arbeiten. Aber in diesem System, wo es nur darum geht, durch den Abbau von Arbeitsplätzen den Profit zu steigern, gibt
es irgendwann nicht mehr genug Arbeitsplätze.

Ständig heißt es, die Jugend sei politikverdrossen. Aber warum sollten wir uns auch für diese engstirnige, abgehobene Politik interessieren, wenn sie sich nicht für uns interessiert? Wir sind die vergessene Generation. Egal ob hier Tunesien, Ägypten, Griechenland oder Spanein. Die da oben interessieren sich nicht für uns Jugendliche. Aber: Uns darf man nicht vergessen, wir sind die Zukunft!

Pleitegeier im Sturzflug

Der Euro entstand aus dem Bestreben der wirtschftlich stärksten kapitalistischen Staaten Europas ein neues Reich zu basteln,das dem Rest der Welt das Zittern lehrt. Die Euro-Zentrale kriegt Fracksausen, weil in Südeuropa alles aus dem Ruder läuft. In Spanien und Griechenland sollen die Massen für das bezahlen, was die Herrschenden angerichtet haben. Spanier und Griechen seien „Faulenzer“
meinen die Medien und machen so die Werktätigen für die Krise verantwortlich, die der Kapitalismus verursacht hat. Tatsache ist: der Euro-Schutzschirm ist in Wahrheit eine Hilfe vor allem für die deutschen und französischen Banken. Sie verlieren ihr Spekulationsgeld, wenn andere Euro-Staaten pleite gehen. Wirtschaftsbosse und Politik bitten daher die Lohnabhängigen im Norden wie im Süden zur Kasse. Du und ich, wir zahlen nicht den GriechInnen in die leeren Taschen, sondern wir füllen die bereits vollen Taschen des Finanzkapitals. Genau dort sollten wir uns die Kohlen auch wieder abholen.

Tango gegen die Regierung

Weder Tränengas und Fußtritte, noch Demonstrationsverbote und Festnahmen haben der spanischen Protestbewegung das Rückgrat brechen können. Ganz im Gegenteil – der Mut und die kämpferische Entschlossenheit der „Indignados“ (Empörten), selbst angesichts
roher Polizeigewalt, führten zu immer größerer Solidarisierung der Bevölkerung.

http://www.sozialismus.net/images/strom/strom_38_vo.pdf